Freitag, 27. Dezember 2013

Äthiopische Familienministerin strebt Ende von Auslandsadoptionen an

Wie AllAfrica auf seiner Webseite berichtet, haben Vertreter der äthiopischen Regierung auf einer Pressekonferenz angekündigt, dass sie das Ende aller Auslandsadoptionen anstreben. Der Präsident des Parlaments Abadula Gemeda und die Ministerin für Frauen, Kinder und Jugendliche Zenebu Tadessa forderten die Öffentlichkeit und alle beteiligten Akteure auf, sich für eine inländische Lösung mit einheimischen NGOs einzusetzen. Die Ministerin sagte, dass die Regierung alle Auslandsadoptionen aus Äthiopien abschaffen will. In den letzten Jahren konnte die Zahl der in Ausland adoptierten Kinder von 9000 auf 1000 Kinder im Jahr reduziert werden. Sie führte dies auf die Umsetzung von Gesetzen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zurück.

Ethiopia: Stakeholders, Public Has to End Foreign Adoption



The House of Peoples' Representatives and the Ministry of Women, Children and Youth urged stakeholders and the public to undertake integrated work to totally stop adoption of Ethiopian children by foreign families.

In a press conference, House Speaker Abadula Gemeda and the Minister Zenebu Tadesse told journalists that stakeholders should work closely to end foreign adoption.

Abadula urged the importance to give priority to use local means to raise orphaned children rather than giving them away to foreign families.

He suggested the importance to establish and support local NGOs which raise orphaned children with the close collaboration of the public.

He urged stakeholders and the public to support these initiatives and protect children from any kind of abuse.

The Minister Zenebu on her part said the government is working hard to end foreign adoption and facilitate situations to raise the children within their community.

Over 9,000 children were adopted by foreign families during the previous years, in a yearly basis, she said.

Through various activities carried out over the past years, number of children adopted by foreign families reduced to less than 1,000 in 2005EC.

She attributed the success to implementation of various laws and increasing knowledge of the public

Samstag, 21. Dezember 2013

Efa berichtet über Schwierigkeiten bei Adoptionen aus Äthiopien

Betyie schreibt aktuell über Adoptionen aus Äthiopien:

Die Vermittlungsstelle “Eltern für Afrika” ihrerseits berichtet von acht Adoptionen im vergangenen Jahr und davon, dass die verwaltungstechnische Seite der Adoptionsfreigaben in Äthiopien immer noch nicht hinreichend geklärt sei, woraus sich ableite, dass die künftigen Entwicklungen bei internationalen Adoptionen nicht prognostizierbar seien. Die Lage in den Kinderheimen sei angespannt, die Versorgung der Kinder nicht jederzeit gut gewährleistet und künftig müsse man bei aus Äthiopien adoptierten Kindern mit einem Alter von wenigstens zwei Jahren rechnen.

Gleichzeitig meldet die Washington Post unter Berufung auf den Innenminister im Kongo, dass Internationale Adoptionen aufgrund von kriminellen Machenschaften temporär suspendiert seien.

Freitag, 20. Dezember 2013

Am Ende der Sackgasse

Was sich seit langem abgezeichnet hat, ist jetzt Gewissheit geworden: Eine der beiden Vermittlungsstellen in Deutschland, die Kinder aus Äthiopien vermitteln, hat die Vermittlungen gestoppt. Betyie schreibt dazu, dass die Vermittlungsstelle “Eltern für Afrika” im letzten Jahr nur acht Adoptionen aus Äthiopin durchgeführt. Zudem sei die verwaltungstechnische Seite der Adoptionsfreigaben in Äthiopien immer noch nicht hinreichend geklärt und die künftigen Entwicklungen bei internationalen Adoptionen nicht prognostizierbar. Die Lage in den Kinderheimen sei angespannt, die Versorgung der Kinder nicht jederzeit gut gewährleistet und künftig müsse man bei aus Äthiopien adoptierten Kindern mit einem Alter von wenigstens zwei Jahren rechnen.

Während einerseits diese Entscheidung in das Gesamtbild von schließenden Vermittlungsstellen in den USA und einem allgemeinen Rückgang an adoptierten Kinder passt, wirft sie andererseits doch die Frage auf, wie eine zukünftige Entwicklung aussehen kann. Ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die andere Vermittlungsstelle ihre Arbeit in Äthiopien einstellt? Die Stimmung in Äthiopien ist jedenfalls kritisch.

Wir wissen nicht, wie es weiter gehen wird. Es gibt Anzeichen in den USA aber auch in Deutschland, dass sich Internationale Adoptionen auf andere Länder Afrikas verschieben werden wie z.B. nach Uganda, Kenia und Madagaskar. Die Probleme werden damit natürlich nicht gelöst, sondern im Zweifel werden dort unter den Vorzeichen eines schwachen Staates erst neue Möglichkeiten der Korruption eröffnet. Es ist schade, dass dies in der Welt der Adoptionsvermittlung so wenig reflektiert wird sondern immer wieder dem unmittelbaren Reflex der Hilfe für notleidende Kinder und kinderlose Eltern nachgegeben wird.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Erwachsene Adoptierte im Gespräch

Auf youtube gibt es ein bemerkenswertes Video zweier junger Adoptierter, die über ihre Erfahrungen, Ansichten und Wünsche berichten. Aselefech Evans, adoptiert im Alter von 6 Jahren aus Äthiopien, und Jenni Fang Lee, adoptiert im Alter von 6 Jahren aus China, tauschen sich frei über Adoptionen aus.

Beiden ist es anzumerken, dass sie mit sich und ihrer Identität als Adoptierte, Nichtweiße und junge Frauen eigentlich im Reinen sind, aber im deutlichen Abstand zu Vermittlungsstellen und der Adoptionsindustrie stehen. Die Fragen, die sie umtreiben sind:
  • Warum zahlen amerikanische Familien 30.000$ für eine Adoption, wenn mit diesem Geld die Gründe für die Adoption aus der Welt geschafft werden können? 
  • Warum wird in der Adoptionswelt und von den Betreibern von Vermittlungsstellen so viel Geld verdient?
Fang Lee drückt ihr Unbehagen besonders deutlich aus, wenn sie sagt, dass Adoptiveltern mit dem Geld abstimmen und sich nicht bewusst sind, was die indirekte Effekte einer Auslandsadoption für die Betroffenen aber auch für das gesamte System der Auslandsadoption sind. Sie wünscht sich, dass erwachsene Adoptierte eine Plattform finden, auf der sie ihre gemeinsamen Erfahrungen publik machen können, um von dem individuellen Schicksal zu abstrahieren und zum Kern des Problems vorzudringen.