Samstag, 9. April 2016

Äthiopisches Gericht annulliert Adoption von Masho

Masho ist das Mädchen, dessen Adoption mit ihrem jüngeren Bruder nach Dänemark in dem Film 'Mercy, Mercy' gezeigt wird. Die Adoption ist von Beginn an fragwürdig, da beide Eltern leben und auch völlig gesund sind. Die leiblichen Eltern verstehen nicht, was Adoption bedeutet und glauben, sie bleiben mit den Kindern in Kontakt. In Dänemark angekommen zeigt der Film eine dramatische Entwicklung bis zum Zusammenbruch der neuen Adoptivfamilie. Die Adoptiveltern traktieren das Mädchen mit lieblosen Erziehungsmaßnahmen, gegen die es sich mit seinen Mitteln wehrt. Schon im Film wird gezeigt, wie die Eltern sich von dem Kind trennen. Es lebt seitdem in einem Kinderheim in Dänemark.

Jetzt hat ein äthiopisches Gericht die Adoption von Masho auf Antrag der leiblichen Eltern annulliert. Welche Auswirkungen die Entscheidung für Masho in Dänemark hat, ist nicht ersichtlich. Die  dänischen Behörden haben auch aufgrund des Films Auslandsadoptionen aus Äthiopien eingestellt.

Ein Bericht der Organisation Against Child Trafficking, die die Eltern bei dem Prozess unterstützten, findet man hier.

Mittwoch, 30. September 2015

Eltern für Afrika stellt Vermittlung aus Äthiopien ein

Es wurde jetzt bekannt, daß Eltern für Afrika zum 31.08.2015 die Vermittlung von Kindern aus Äthiopien eingestellt hat. Auch in der Schweiz wird es ab Ende des Jahres keine Vermittlungen aus Äthiopien mehr geben. In anderen afrikanischen Ländern sind Auslandsadoptionen heftig umkämpft. Im Kongo hat ein Ausreisestop für bereits adoptierte Kinder zu schwierigen Situationen für die Familien geführt. Das amerikanische Außenministerium rät von Adoptionen aus dem Kongo ab.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Die Debatte ist vorbei

Vor dem Hintergrund der Austrahlung des Films "Die Adoption" in der ARD gestern abend möchten wir auf unseren blogpost "mercy, mercy" hinweisen, der nichts an Aktualität eingebüßt hat. "Mercy, mercy" ist mit Abstand der am meisten gelesene und kommentierte Beitrag auf unserem Blog. Der Film berührt und verstört.

Unabhängig von der Ausstrahlung des Films hat David Smolin einen neuen Beitrag über die Situation in den USA veröffentlicht, der auch unserer Wahrnehmung entspricht: "Die Debatte ist vorbei". Sie wurde nicht mit Argumenten entschieden sondern mit Zahlen. Weltweit sinken die Zahlen internationaler Adoptionen. Ideologische Grabenkämpfe verkümmern angesichts der veränderten Praxis. In Deutschland wurde keine Debatte über die Praxis der Auslandsadoption geführt, sondern die Vermittlungsstellen finden sich mit den geänderten Realitäten ab. Manchmal muss niemand überzeugt werden, um Missstände zu verändern. Vielmehr wehren sich die Herkunftsländer gegen die Ausbeutung der Kinder und lassen den Adoptionsstrom versiegen. Das ist gut so.

Sonntag, 15. März 2015

Das Mädchen Hirut

Das Mädchen Hirut ist ein Film über Gewalt gegen Frauen in Äthiopien, über starke Mädchen und Frauen und den Konflikt zwischen Tradition und den fundamentalen Rechten von Frauen. Er spielt in Äthiopien in den neunziger Jahren und basiert auf einer wahren Begebenheit. Das Mädchen Hirut, das mit seiner Familie auf dem Land lebt, wird auf dem Weg von der Schule nach Hause von einer Gruppe junger Männer entführt. Anführer der Gruppe ist ein Mann, der sie zur Heirat zwingen möchte. Sie halten sie versteckt und ihr Entführer vergewaltigt sie. Entführungen waren früher ein akzeptiertes Mittel der Eheschliessung in Äthiopien und wurden nicht bestraft. Sie kommen heute noch in Zentralasien vor.

Hirut kann sich befreien und erschiesst auf der Flucht in Notwehr ihren Peiniger. Sie kommt in Haft und wird des Mordes angeklagt. Die Dorfältesten beschliessen, sie aus dem Dorf zu verstossen. Die Anwältin und Frauenrechtlerin Meazza Ashenafi hört von dem Fall und übernimmt die Verteidigung. Dabei kämpft sie gegen tradierte Formen der Gewalt und die Realität des Lebens im Dorf. Der Film gibt tiefe Einblicke in das ländliche Leben in Äthiopien, in die Familie von Hirut und ihre Wünsche und Ängste. Äthiopienkennern werden viele Bilder bekannt vorkommen.

Die Geschichte von Hirut hat nichts mit Adoptionen zu tun, aber sie erinnert an das Schicksal vieler junger Frauen, die von Vergewaltigungen schwanger werden, ihre Dörfer verlassen müssen und später ihre Kinder abgeben.

Der Film von Zeresenay Berhane Mehari berührt. Er gewann den Publikumspreis der Berlinale und ist seit dieser Woche im Kino zu sehen.  Einen trailer und weitere Informationen findet man hier.

Donnerstag, 12. Februar 2015

Arbeitskreis „Abstammungsrecht“ nimmt Arbeit auf

Der Arbeitskreis soll der Frage nachgehen, ob das geltende Abstammungsrecht aktuelle Lebensrealitäten noch adäquat abbildet und ob die derzeitige gesetzliche Regelung nach verschiedenen gesetzgeberischer Einzelmaßnahmen der letzten Jahre noch stimmig ist.
Moderne Familienkonstellationen stellen uns vor neue Herausforderungen – gerade auch im Abstammungsrecht. Ist die Abstammung eher an die biologische oder an die soziale Vaterschaft anzuknüpfen? Muss man das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft bei Samenspenden gesetzlich zu regeln? Sollte es spezifische abstammungsrechtliche Regelungen für eine gleichgeschlechtliche Elternschaft geben? Das Abstammungsrecht, das die Zuordnung eines Kindes zu seinen Eltern regelt, ist für viele Rechtsfragen von enormer Bedeutung. An die Abstammung knüpft das Namensrecht, ebenso wie das Staatsangehörigkeitsrecht, das gesetzliche Erbrecht und das Unterhaltsrecht an.

Der Arbeitskreis ist interdisziplinär aus elf Sachverständigen der Bereiche Familienrecht, Verfassungsrecht, Ethik und Medizin bzw. Psychologie zusammengesetzt. Den Vorsitz führt die frühere Vorsitzende Richterin des für das Familienrecht zuständigen XII. Senats des Bundesgerichtshofs, Frau Dr. Meo-Micaela Hahne. Daneben werden Vertreter betroffener Bundesministerien sowie Vertreter einiger Landesjustizministerien an den Sitzungen teilnehmen.

Der Arbeitskreis wird in den nächsten zweieinhalb Jahren regelmäßig zusammentreten. Die in der Zeit erarbeiteten Kenntnisse werden eine wertvolle Hilfe sein bei der Prüfung der Frage, ob konkreter gesetzgeberischer Handlungsbedarf besteht und wie er ggf. umgesetzt werden soll.

Die Pressemeldung des Verbraucherministeriums vom 9.2.2015 findet man hier

Samstag, 31. Januar 2015

Kenia stoppt Auslandsadoptionen

Kenia hat Ende November 2014 alle Auslandsadoptionen gestoppt. Einen Beitrag dazu findet man auf Inforadio

Mittwoch, 21. Januar 2015

Warum eine Generation Adoptierter nach Südkorea zurückkehrt

Das New York Times Magazin  hat eine interessante Reportage über zurückgekehrte Adoptierte nach Südkorea veröffentlicht. Südkorea war über Jahrzehnte eines der Hauptsendeländer von international adoptierten Kindern. Erst 2012 wurde das Adoptionsrecht modernisiert. Seitdem fallen auch die Adoptionszahlen in Südkorea. 

Adoptierte aus Südkorea gehören daher auch zu der älteren Generation international Adoptierter. Heute kehren zunehmend erwachsende Adoptierte in ihr Heimatland zurück. Mittlerweile gibt es mehrere Hundert erwachsene Adoptierte in Seoul. 

"Korea ist Heimat", sagt eine Adoptierte. "Aber auch eine, in der ich mich nicht zu 100% wohlfühle." Korea ist vor allem auch frei von Rassismus, dem sie in der weißen amerikanischen Gesellschaft ausgesetzt sind. "In den USA fühlte ich meine Hautfarbe, hier fühle ich mein Geschlecht." Wenn sie kein koreanisch sprechen, sind sie Außenseiter in Korea, obwohl sie sich äußerlich nicht von den anderen unterscheiden. Sie leben an einem dritten Ort: asiatisch, westlich, weiß, adoptiert, anders. 

Donnerstag, 1. Januar 2015

Prinz Alemayehu

Prinz Alemayehu war der Sohn von Kaiser Theodor II von Abessinien (ca. 1820 bis 1868). Kaiser Theodor war ein Modernisierer des Landes, jedoch innenpolitisch umlagert und insbesondere unter Druck von der orthodoxen Kirche in Abessinien und Ziel von Angriffen islamischer Einflüsse. Kaiser Theodor bat Königin Viktoria von England um Hilfe. Diese liess jedoch seinen Hilferuf unbeantwortet (wahrscheinlich auch, weil die Briten seinen Brief nicht lesen konnten). Aus Enttäuschung darüber bestrafte Kaiser Theodor die Briten, in dem er erst den britischen Missionar Henry Aaron Stern in Ketten legen liess und später den britischen Konsul inhaftierte. All dies führte zu einer Strafexpedition der britischen Armee nach Äthiopien und die Schlacht um Magdala 1868. Die Äthiopier waren den Briten hoffnungslos unterlegen. Theodor nahm sich das Leben; seine zwei Frauen überlebten.

Sein Sohn Prinz Alemayehu war bei der Schlacht von Magdala 7 Jahre alt. Die britische Armee brachte ihn nach England, wo er zunächst von einem Offizier der Armee, Captain Speedy, erzogen wurde. Königin Viktoria nahm regen Anteil an seinem Schicksal. Die britische Regierung verfügte, dass er eine Offiziersausbildung erhalten sollte und schickte ihn dafür nach Sandhurst. Nach einer für ihn furchtbaren Zeit in Sandhurst und den zunehmenden Schwierigkeiten eines äthiopischen Offiziersanwärters in der britischen Armee ging er nach Leeds, wo er im Alter von 18 Jahren wahrscheinlich an Tuberkulose starb.

Die  BBC hat in ihrer Reihe Great Lives ein Portrait von Prinz Alemayehu produziert. Gesprächspartner im Studio sind Elizabeth Laird und Lemn Sissay. Elizabeth Laird ist für ihre Sammlung äthiopischer Erzählungen bekannt und hat selbst ein Kinderbuch über Alemayehu geschrieben. Das Buch "The Prince who Walked with Lions"ist die traurige Geschichte eines äthiopischen Jungen in der Kälte englischer Privatschulen. Lemn Sissay ist ein englischer Dichter. Er wurde von seiner äthiopischen Mutter in England geboren und in Pflege gegeben. Er wuchs bei streng religiösen Pflegeltern auf, die ihn im Alter von 12 Jahren in ein Kinderheim gaben und danach nie wieder mit ihm Kontakt hatten. Als er mit 18 Jahren seine Akten lesen konnte, fand er Briefe seiner Mutter, die ihn vergeblich zurück forderte.

In ihrem Blog Light of Days Stories nennt Maureen McCauley Evans Prinz Alemayehu das erste Adoptivkind aus Äthiopien (obwohl er nie offiziell adoptiert wurde). Sein Schicksal und früher Tod ist ein Symbol für das Verlorensein zwischen zwei Welten. Das Portrait der BBC ist hörenswert.

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Unerwünscht in Amerika

Der amerikanische Fernsehjournalist Dan Rather hat einen Dokumentarfilm über gescheiterte Adoptionen in Amerika gedreht und ins Netz gestellt. Er beschreibt die traurige Realität, dass in den USA eine beglaubigte Vollmacht genügt, um das Sorgerecht für ein Kind auf eine andere Familie zu übertragen. Über diesen Weg ist ein privater Markt für Zweitadoptionen entstanden, an dem weder Vermittlungsstellen noch staatliche Institutionen beteiligt sind. Auch finden sich immer wieder Adoptivkinder in staatlichen Fürsorgestellen oder Obdachlosenheimen wieder. Joyce Maynard spricht sehr offen über ihr Scheitern als Adoptivmutter zweier Schwestern aus Äthiopien. Auch sie hat die Kinder über private Wege in eine andere Familie abgeben, die sie vorher nicht kannte. Die Mädchen verweigern heute jeden Kontakt mit ihr.

In "Ungewünscht in Amerika" sind Beispiele von äthiopischen Adoptivkindern zahlreich vertreten. Ob als Opfer von Misshandlungen, mehrfach adoptierte Kinder oder obdachlos; das Schicksal äthiopischer Kinder in Adoptivfamilien hat etwas von einer Lotterie.

Der Film ist hier zu sehen. Das Passwort ist danrather.

Dienstag, 25. November 2014

Sie stehlen Babies, oder nicht?

E.J. Graff vom Schuster Institute für Investigativen Journalismus der Brandeis University beschäftigt sich schon lange mit den Praktiken der Internationalen Adoption. Jetzt hat sie im Pacific Standard Magazin einen neuen Artikel veröffentlicht, der auf Dokumenten der amerikanischen Botschaft in Addis Ababa beruht, die sie mit einer Freedom of Information Abfrage erhalten hat. Dieser Artikel enthält nicht viel Neues, aber belegt noch einmal die schon lange vermutete Dynamik von Internationalen Adoptionen insbesondere in die USA.

Graff teilt die Adoptionsgeschichte in Äthiopien in drei Phasen ein: zunächst die Phase der humanitären Adoptionen, als engagierte Menschen ihre Hilfe anbieten und dafür geschätzt werden. Dann die Phase des "Goldrauschs", als immer mehr Vermittlungsagenturen ins Land kommen, um mit zweifelhaften Methoden und dubiosen Kooperationspartnern die Adoptionszahlen in die Höhe treiben. Als drittes folgt die Phase der Begrenzung, als die äthiopische Regierung beginnt Vermittlungsstellen zu kontrollieren. Graff stellt einen direkten Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Adoptionen und der Haager Konvention her. Dies ist eine eher optimistische Interpretation. Interessant ist jedoch die Innensicht der amerikanischen Botschaft, die schon lange von den problematischen Vermittlungen wusste und dennoch sehr wenig tat. Die internen Dokumente des State Department können hier eingesehen werden.

Montag, 21. Juli 2014

EVAP stellt Adoptionsvermittlung aus Äthiopien ein

Der evangelische Verein für Adoptions- und Pflegekindervermittlung Rheinland hat die von ihm betreuten Adoptionsbewerber und Adoptiveltern unterrichtet, dass er die Vermittlung von Adoptivkindern aus Äthiopien einstellt. Die Nachricht kommt nicht überraschend sondern war seit längerem absehbar. Zum einen folgt sie einem langfristigen Trend der Reduzierung von Adoptionen aus Äthiopien weltweit. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts kamen 2010 noch 97 Kinder aus Äthiopien nach Deutschland. 2012 waren es noch 61. Neuere Zahlen gibt es noch nicht.

Zum anderen gab es immer wieder Berichte über die schwierige Situation in Äthiopien selbst. Waren vor zehn Jahren noch Auslandsadoptionen in Äthiopien ein Symbol für Mitgefühl und Empathie, haben die Praktiken vieler Adoptionsvermittler und der beteiligten Behörden zu einem großen Misstrauen in der Bevölkerung geführt. Zu viele gefälschte Herkunftsberichte, zu viele Lügen und zu viel Geld im System in einem sehr armen Land. Das hat einerseits die Regierung veranlasst Adoptionen stärker zu regulieren und einzuschränken und andererseits den Druck auf die Vermittlungsstellen erhöht, hohe Gebühren für Lizenzen zu bezahlen.

Ist es ein Fortschritt, wenn nun keine Adoptionen mehr von EVAP durchgeführt werden? Das ist - wie immer bei dem Thema - ein zweischneidiges Schwert. Konkreten Schicksalen von Kindern, denen es in Deutschland eindeutig besser geht als in Äthiopien, stehen Fragen von Korruption, Zwangslagen, gefälschten Papieren und anderen Skandalen gegenüber. Und nicht zu vergessen die Kinder, die von ihren Adoptiveltern in den USA zu Tode gequält wurden. Der Film Mercy, Mercy hat (trotz der Fragwürdigkeit einer Dokumentation, die über Jahre Elend dokumentiert ohne Hilfestellungen auch nur anzubieten) das ganze Spektrum von Missverständnissen, falschen Erwartungen und Informationen, sowie fehlgeleiteten Sozialarbeitern aufgedeckt. Kann man dieses Verhalten überhaupt verteidigen? Nur wenn man Einzelschicksale höher bewertet als ein korruptes und im Kern fehlgeleitetes System. Diese Abwägung von Zweck und Mitteln wird uns wohl immer in der Frage der internationalen Adoptionen begleiten.

Eindeutig ist jedoch, dass die beteiligten Akteure nach einer Reihe von Skandalen das System weder reformiert noch wirklich infrage gestellt haben. Die Haager Konvention ist gescheitert und mit ihr der Anspruch, rechtsstaatliche Normen und das Wohl des Kindes auf internationale Adoptionen anwenden zu können. Ob das Blatt sich in Zukunft wenden wird, wissen wir nicht. Wenn ja, wird es nicht hier sondern auf amerikanischem Boden entschieden. Solange amerikanische Behörden nicht bereit sind, das Geschäftsmodell Auslandsadoption grundsätzlich zu reformieren, wird die Grenze zwischen Adoption und Kinderhandel fließend und die Tür zum Missbrauch offen bleiben. Dass jetzt auch gerade die Vermittlungsstelle ihr Programm einstellt, die keine finanziellen Interessen verfolgt, während die privaten und profitorientierten übrig bleiben, wirft auch kein gutes Licht auf die Lage.

Was bleibt, sind die Kinder. Die elternlosen Kinder in Äthiopien, die Mütter in verzweifelten Situationen und die Kinder, die heute in Deutschland leben. Es wäre zu wünschen, sie würden in Zukunft mehr in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt. Wenn junge Adoptierte ihre Geschichte und Meinung zum Thema Adoption an dieser Stelle berichten wollen, sind sie herzlich willkommen.

Dienstag, 17. Juni 2014

Angriffe auf Against Child Trafficking (ACT)

Dieser Blog wurde vor vier Jahren begonnen, als in der taz ein Bericht erschien, der auf gefälschte Dokumente in einer Adoption aus Äthiopien hinwies. Wir als Adoptiveltern von Kindern aus Äthiopien recherchierten nach und begannen, uns mit ethischen Fragen von Auslandsadoptionen zu beschäftigen.

Against Child Trafficking (ACT) und sein Repräsentant in Deutschland, Arun Dohle, war von Beginn an eine feste Größe in dieser Arbeit. ACT hat den in der taz geschilderten Fall in Äthiopien recherchiert und auch Internetforen auf Hinweise auf Unregelmäßigkeiten durchsucht. ACT wurde im Fall Mercy, Mercy aktiv und agierte als Repräsentant von äthiopischen Müttern in Europa.

Unsere eigene Erfahrung mit ACT ist zwiespältig. Während wir viele Positionen teilen und auch glauben, dass eine öffentliche Debatte über die rechtlichen und ethischen Grundlagen von internationalen Adoptionen notwendig ist, gehen uns die Arbeitsmethoden von ACT oft zu weit. Im Eifer des Gefechts wird die Öffentlichkeit auch für Menschen gesucht, die sich kaum dagegen wehren können. Wir sind nicht damit einverstanden, wenn Menschen, die sich in sehr verletzlichen Situationen befinden, instrumentalisiert werden. Wir würden uns auch nicht auf die Seite der russischen Regierung schlagen, die die Frage von internationalen Adoptionen für ihre nationalistische Politik instrumentalisiert. Leider ist ein offener Dialog über diese Fragen sehr schwierig.

Wir glauben, dass die fehlenden rechtlichen und ethischen Standards der Institution der Internationalen Adoption von ganz alleine das Wasser abgraben. Die Arbeit von ACT beschleunigt den Prozess; ist aber nicht ursächlich für diese Entwicklung.

Wir selbst mussten schnell die Erfahrung machen, dass wir die Kommentarfunktion dieses blogs moderieren müssen. Wir erhielten Zuschriften, in denen uns indirekt gedroht wurde. Es wurde uns mitgeteilt, dass man wisse, wer wir sind, und dass wir mit der Adoptionsindustrie unter einer Decke stecken würden.

Vor diesem Hintergrund sind wir von der Nachricht beunruhigt, dass ACT zum Ziel von Angriffen wurde. Wir befürworten jede Arbeit, die hilft, Korruption und Lügen im Bereich der internationalen Adoption zu bekämpfen. Wir hoffen, dass es sich aufklären lässt, wer hinter den Angriffen steckt. Wir unterstützen alle rechtliche Schritte, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Drohungen und Einschüchterungen dürfen nicht Mittel in einer wichtigen Auseinandersetzung werden. 

Donnerstag, 15. Mai 2014

Initiative für die Verteidigung der Menschlichkeit e.V.

Eine Internetseite  www.kindertransporthilfe-des-bundes.de hat für große Resonanz in der Öffentlichkeit gesorgt. Mit Briefkopf des BMFSFJ, schwarz-rot-goldenem Band im Titel und einem Aufruf von Bundesfamilienminísterin Manuela Schwesig (mit Unterschriftsfaksimile) wird da erklärt, die Bundesrepublik sei bereit, 55.000 Kinder aus Syrien befristet aufzuehmen. Historischer Bezug sind die Kindertransporte 1938/1939 nach England, die etwa 10.000 jüdischen Kindern das Leben gerettet haben.
Ausdrücklich geht es in dieser Aktion nicht um Adoption, sondern um 'befristete Vollzeitpflege' - längstens bis zum Ende des Bürgerkriegs. Die Seite klärt über die rechtlichen Voraussetzungen einer solchen Pflegschaft auf und hält sogar Antragsformulare bereit.
Über die Legitimität einer solchen Aktion - denn die Seite stammt mitnichten vom Ministerium - wird seit dem Schritt in die Öffentlichkeit gestritten.Den Autoren (das Impressum verzeichnet eine 'Initiative für die Verteidigung der Menschlichkeit e.V' als verantwortlich) wird z.B. Zynismus vorgeworfen - ein Fake auf dem Rücken der Opfer. Dass die abgebildeten Kinder für politische Ziele instrumentalisiert werden, die sie gar nicht ermessen können, vielleicht mit falschen Hoffnungen zu diesen Fotos verleitet. Allerdings lässt sich auch fragen, wo der größere Zynismus liegt - vielleicht ja doch beim Wegschauen, beim Schließen der Grenzen, bei der Versagung möglicher Hilfe. Und wer sagt denn, dass die Initiative ganz ohne Erfolg bleibt?
Dabei wäre es wirklich spannend, wie viele Menschen zur Aufnahme eines solchen Kindes bereit wären. Erinnerungen tauchen auf - etwa an die Initative 'Den Winter überleben' , wo sich Privatpersonen ab 1992 bereiterklärt haben, Flüchtlinge aus Bosnien aufzunehmen. Später wurde sie umbenannt in 'Den Krieg überleben' - denn nach diesem ersten Winter waren Krieg und Not längst nicht vorbei. Immerhin etwa 8500 Menschen sind damals in Deutschland bei Privatleuten untergekommen. Ein Beitrag in der TAZ  zieht die naheliegende Parallele zur Situation der syrischen Flüchtlinge.
Warum sollte ein solches zivilgesellschaftliches Engagement nicht wieder möglich sein? Eigentlich ist es enttäuschend, dass der Aufruf der Ministerin nicht echt ist. Aber nun ist der Appell in der Welt, und wer weiß - manchmal sind vielleicht auch List und Lüge nötig, um Wahrheiten überhaupt erst wahrnehmbar zu machen.

Mittwoch, 26. Februar 2014

Neuer Suchdienst: Ethiopian Adoption Connection

Ein neuer Suchdienst zum Auffinden von Herkunftsfamilien in Äthiopien ist jetzt online.

Ethiopian Adoption Connection möchte Herkunftsfamilien und ihre adoptierten Kinder im Ausland in Verbindung bringen. Der Suchdienst richtet sich an alle Adoptiv- und Herkunftsfamilien, die entweder nicht selbst suchen können oder deren Suche erfolglos war.

Viele Adoptivfamilien hatten das Glück genügend Informationen über die Herkunftsfamilie ihrer Kinder zu bekommen und sie ihrem Kind mitteilen zu können. Andere können über Suchaufträge mehr über ihre Kinder erfahren. Aber es gibt noch immer Adoptierte und Adoptivfamilien die keine Informationen über die familiären Hintergründe der adoptierten Kinder haben.

Äthiopische Mütter und Väter haben oftmals keine Informationen darüber, wo ihr Kind lebt. Ohne diese Information haben sie keine Chance ihr Kind jemals zu finden. Selbst für Familien, die einige Informationen haben, ist es oft unmöglich einen Kontakt herzustellen. Vermittlungsstellen sind nicht immer hilfsbereit und Suchaufträge sind teuer.

Ethiopian Adoption Connection ist eine Datenbank mit Informationen über adoptierte Kinder. Diese Informationen sind für jedermann im Netz einsehbar. Das erleichtert die Suche; ist zugleich natürlich auch ein Eingriff in die Privatsphäre der Kinder. Für Familien, die mit ihrer Suche nicht weiterkommen, kann der Dienst sehr hilfreich sein.

Mittwoch, 19. Februar 2014

Muttersprachen

Im Internet  findet sich eine kleine Sammlung traditioneller äthiopischer Geschichten, also von Märchen und Volkserzählungen. Es sind dies Geschichten ohne Autor, die von Generation zu Generation mündlich weitergegeben werden und auch in diesem Fall mit dem Mikrophon aufgezeichnet worden sind. In einfaches Englisch übersetzt lassen sie sich hier abrufen – vor allem aber: Die Seite erlaubt auch einen Zugriff auf die Mitschnitte in den verschiedenen äthiopischen Sprachen. Kinder, die noch in ihrer Muttersprache zuhause sind, können hier an ihre Wurzeln anknüpfen und sich mit der erzählerischen Tradition ihrer Heimat verbinden. Gleichzeitig lässt sich erfahren, dass die Stoffe der mündlichen Überlieferung dort gar nicht so fern von unseren Geschichten sind, und eine Menschheitsverwandtschaft erahnen lassen. Wirklich ein Schatz!

Donnerstag, 30. Januar 2014

Neues zum Thema internationale Adoptionen aus Äthiopien

Nachdem am 26.12.2013 die äthiopische Familienministerin Zenebu Tadesse öffentlich erklärte, dass sie ein völliges Ende der Auslandsadoptionen anstrebe, wurden immer mehr Stimmen laut, dass sich dieses Ende bald abzeichnen könnte.

An einem Treffen Ende Dezember 2013 mit Vertretern der Vermittlungstellen soll sich die Ministerin Zenebu Tadesse dahingehend geäussert haben, dass Äthiopien die Verbreitung von Aids in den Griff bekommen habe, es gewagt habe einen Staudamm am Nil zu bauen und es darum sicherlich auch möglich sei, Auslandsadoptionen zu stoppen. Diese Aussage habe beim anwesenden Parlamentssprecher Zustimmung gefunden. Eine Kommission sollte innerhalb von zehn Tagen einen Plan zur Umsetzung dieses Vorhabens erarbeiten. Dieser Plan hätte in der Folge vom äthiopischen Parlament genehmigt werden müssen, um danach dem Premierminister zur schlussendlichen Unterschrift vorgelegt zu werden.

Am 28.01.2014 soll nun ein erneutes Treffen von Vertretern der Vermittlungsstellen und Vertretern der Ministry Of Women Children and Youth Affairs (MOWCYA) stattgefunden haben. Ministerin Zenebu Tadesse soll an diesem Treffen versichert haben, dass weder sie noch die äthiopische Regierung beabsichtigen würden internationale Adoptionen zu stoppen. Vielmehr sei der Fokus darauf gerichtet, Unregelmässigkeiten im Adoptionsprozess auszumerzen und in gute Adoptionsprozesse zu investieren.

Dienstag, 21. Januar 2014

Linsen und Berbere

Für ältere adoptierte Kinder ist äthiopisches Essen ein wichtiger Teil ihrer Identität. Es bedeutet Heimat und ist meistens mit frühesten Kindheitserinnerungen verbunden. Für all diejenigen, die kein äthiopisches Restaurant um die Ecke haben, ist hier ein super einfaches Rezept für ein fantastisches Linsengericht, das in jeder Küche in wenigen Minuten äthiopische Düfte und Erinnerungen verbreitet.  Berbere bekommt man in Afrikaläden oder im online Shop von "Menschen für Menschen".

2 klein geschnittene Zwiebeln glasig dünsten, 2 Zehen Knoblauch, 250 Gramm rote Linsen und zwei Teelöffel Berbere hinzufügen. Dann eine Dose Tomaten und die gleiche Menge Wasser dazu geben. Auf kleiner Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen. Salzen und pfeffern. Mit Brot und Joghurt, oder aber auch Reis essen. 

Man findet es auch auf der webseite des Guardian:

Basically an Ethiopian recipe, but most East African countries have something similar.
Serves 4
2 medium onions, chopped
Sesame oil (untoasted) or peanut oil, for frying
2–3 garlic cloves, chopped
250g red lentils, rinsed
2 tbsp berbere spice mix (recipe below)
400g tin chopped tomatoes
400ml water
Salt and black pepper
For the berbere
2 cloves
1 tbsp fenugreek seeds
½ tsp cumin seeds
1 tsp coriander seeds
2 tbsp cayenne pepper
2 tbsp paprika
1 tbsp salt
1 tsp ground turmeric
½ tsp each of ground allspice, black pepper, ground cardamom, and ground nutmeg
To make the berbere, toast the cloves with the fenugreek, cumin and coriander. Grind in a pestle and mortar or coffee grinder and add the cayenne, paprika, salt, black pepper, cardamom, nutmeg, turmeric and allspice.
Fry the onions. When softened, add the garlic, lentils and berbere to the pan. Mix well, then add the tomatoes and water. Bring to the boil, turn down the heat and simmer for 30 minutes, adding more water if necessary. The lentils should be soft, but not quite dissolved.
Season; eat with bread and thick yoghurt.

Samstag, 18. Januar 2014

Wie geht es leiblichen Müttern nach der Abgabe ihrer Kinder?

Eine Diplomarbeit an der Universität Addis Ababa im Fach Sozialarbeit hat untersucht, wie es äthiopischen Müttern nach der Abgabe ihrer Kinder für eine Auslandsadoption geht. Die Arbeit basiert auf Interviews mit fünf Müttern aus sehr unterschiedlichen sozialen Kontexten. Eine Mutter war Studentin, die ungewollt schwanger wurde und ihren Freund aus religiösen Gründen nicht heiraten konnte. Zwei Mütter waren Witwen und konnten nach dem Tod ihrer Männer nicht mehr für ihre Kinder sorgen. Eine Mutter wurde Opfer einer Vergewaltigung. Persönliche Zwangslagen in Kombination mit Armut waren die Gründe für die Abgabe ihrer Kinder.

Alle Mütter trauern um den Verlust ihrer Kinder. Manche bedauern ihren Schritt sehr, insbesondere weil es ihnen zum Zeitpunkt der Studie wieder gut geht und sie heute für ihre Kinder sorgen könnten. Zwei Mütter stehen weiter zu ihrer Entscheidung, da die Kinder sich positiv entwickeln. Die Frauen berichten von sozialer Ausgrenzung und Selbstzweifel als Mütter.

Wichtige Faktoren für die positive Bearbeitung der Trauer ist nach den Ergebnis der Diplomarbeit

  • die Kontrolle über die Entscheidung
  • der Kontakt zu den Kindern oder Adoptivfamilien
  • die soziale Unterstützung, die die Frauen erfahren. 

Insbesondere die Frauen, die keine Informationen über den Verbleib ihrer Kinder hatten, machten sich grosse Vorwürfe und litten mehr unter der Abgabe ihrer Kinder. Dies sollte Grund für Adoptivfamilien Grund genug sein, sich aktiv um einen Kontakt zur ersten Familie zu bemühen.


Birth mothers'  experience after relinquishment 
by Kalkidan Alelign, Addis Ababa University

abstract
Birth mothers in Ethiopia are too often invisible and their experience is left unexplored which prompted the need to carry out this research. Hence, this study aimed at understanding feelings and experiences of birth mothers who relinquished, in Addis Ababa. It used qualitative research method with case study being the strategy of inquiry to achieve this objective. It employed in-depth interview with five purposely selected participants. The findings of the study indicated that the birth mothers are experiencing regret, anger, fear, grief and intrusive thoughts. The finding also revealed that the pain of relinquishment is evoked in cases of events such as holidays and birthdays, and when birth mothers encounter discrimination from the society. The adjustment to the pain is however determined by birth mothers perceived degree of participation in the decision to relinquish, by the available contact with their children or adoptive parents and the social support they get. Participants used different coping strategies which include acceptance, “talking”, helping others, concealing feelings, withdrawing and spirituality. The finding of this research calls the attention of social workers both in providing birth mothers counseling services and advocating for them. The finding also calls for the attention of policy advocacy and further research in the area. Further research could be conducted on the experience of birth mothers who get married and have subsequent children after they have relinquished and also on the fathers. 

Donnerstag, 16. Januar 2014

Reiseimpressionen aus Äthiopien

Spiegel online hat derzeit ganz aktuell faszinierende Bilder aus Äthiopien auf seiner Webseite. Die Autoren schreiben dazu:
Felsenkirchen, Danakil-Wüste und gelobtes Land der Rastafari: Äthiopien fasziniert immer mehr Globetrotter. Das afrikanische Land ist voller Kultur- und Naturschätze, die Uhren ticken hier aber ganz anders. Buchstäblich.
Reisen in Äthiopien ist nichts für Anfänger. Komfortable Hotels nach westlichen Standard gibt es kaum, schon Busfahrten sind ein Wagnis. Und doch steigt die Zahl derjenigen ständig, die einen Trip in die Republik im Nordosten Afrikas und zugleich in eins der ärmsten Länder der Welt wagen.
Während eine Reise in den Norden Äthiopiens in der Tat ein bewegendes Erlebnis ist, sind die Voraussetzungen doch deutlich bescheidener, als es die Spiegelautoren beschreiben. Man muss kein Abenteurer sein, um Äthiopien zu erkunden. Es gibt zwischen Rucksacktourismus mit öffentlichen Bussen und teuren Studienreisen mit Studiosus noch andere Möglichkeiten das Land zu entdecken.

Kleine äthiopische Reiseveranstalter bieten maßgeschneiderte Rundfahrten mit komfortablen Minibussen an. Die Fahrt von Addis Abeba bis Lalibela dauert so zwei Tage über weitgehend asphaltierte Landstraßen im Hochgebirge. Das allein vermittelt bereits einen faszinierenden Eindruck vom Leben in äthiopischen Dörfern. Lalibela liegt ca. 3 Stunden von der Hauptstraße entfernt und hat eine Reihe von Hotels mit sauberen und komfortablen Zimmern. Das im Stil von Blüten erbaute Restaurant Ben Ababa mit einem atemberaubenden Blick über die Gebirgslandschaft ist ein äthiopisch-schottisches Joint Venture und bietet neben äthiopischem Essen auch Shepherds Pie und einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer an. Lalibela selbst überwältigt durch seine 11 in Felsen gehauene und teils unterirdische Kirchen inmitten der Stadt. Ein absolutes Muss.

Die Fahrt kann dann weiter ins mittelalterliche Gondar fortgesetzt werden, wo im 15. und 16. Jahrhundert gleich mehrere Burgen und Schlösser gebaut wurden, deren Ruinen zu besichtigen sind. Gondar war auch Provinzhauptstadt unter der kurzen Kolonialherrschaft der Italiener. Deren Architektur ist wie in Addis Ababa und Asmara noch in der Innenstadt zu finden. Auch dort gibt es gute Hotels wie auch gute Restaurants. Das bei Touristen beliebte Restaurant der Vier Schwestern wird tatsächlich von Schwestern betrieben, die neben bedienen auch noch singen und tanzen. Noch weiter nördlich im Semiongebirge gibt es Lodges, die für Touristen ausgestattet sind. Weitere Stationen der historischen Route sind Axum und Mekele.

Zwischen Gondar und Bahir Dar kann man noch das Dorf Awre Amba besuchen, das nach solidarischen Prinzipien wirtschaftet und mittlerweile nach langen Auseinandersetzungen zu einem Vorzeigeprojekt der äthiopischen Regierung geworden ist. Dort gibt es nicht nur eine Dorfbibliothek sondern auch ein Altenheim, eine große Schule und kleine Kooperativen mit Webereien, Mühle und Schneiderei. Man sieht Männer beim Wassertragen (ansonsten eine Seltenheit in Äthiopien) und beim Kochen. Im Dorf kann man in einfachen äthiopischen Hütten übernachten.

In jedem Fall zu empfehlen ist Bahir Dar am Tanasee für seine Vögel und Nilpferde, die man bei einer Bootsfahrt beobachten kann.  Das mittelalterlichen Kloster Kidane Meheret auf einer Halbinsel gelegen beeeindruckt mit fantastischen Wandmalereien. Von Bahir Dar fährt man zurück nach Addis Ababa durch einen großen Canyon über den Nil und macht einen kurzen Abstecher zur portugiesischen Brücke, in deren Nähe eine Deutsche eine kleine Lodge betreibt.

Zwischendurch kann man immer wieder anhalten, durch die Berge wandern, Affen, Kamele, Esel, Rinder, Schafen und Ziegen sehen und natürlich viele Äthiopier treffen. Man sieht und erlebt den Einfluss chinesischer Investoren in Äthiopien hautnah und ist immer wieder erstaunt und beeindruckt, wieviele junge Menschen zwar keine Schuhe aber dafür Mobiltelefone besitzen.

Die Reise kostet im Schnitt ca. €100 pro Person und Tag alles inklusive. Reiseveranstalter können bei Bedarf empfohlen werden. Für Familien mit etwas älteren äthiopischen Adoptivkinder ist diese Reise sehr zu empfehlen.

 




Thunderclap for Ethiopian journalist Reeyot Alemu Gobebo

The Committee to Protect Journalists is seeking support for a Thunderclap for Ethiopian journalist Reeyot Alemu Gobebo, who has been imprisoned since 2011. Her birthday is next Tuesday. Reeyot was a journalist for Feteh and was convicted on three counts under the terrorism law for her writings. Her sentence was reduced from 14 years to 5 years on appeal. Reeyot received a Hellman-Hammett award in 2012 (http://www.hrw.org/news/2012/12/20/ethiopia-4-journalists-win-free-speech-prize) and the 2013 UNESCO/Guillermo Cano World Press Freedom Prize.

https://www.thunderclap.it/projects/8039-a-birthday-wish-for-reeyot

The birthday of Reeyot Alemu, an award-winning female Ethiopian journalist, who has become a global icon of courage and the struggle for a free press since her imprisonment in 2011 is next Tuesday.
Would you give us a hand with a couple of clicks in support of our Thunderclap "A Birthday Wish for Reeyot"? Thunderclap is a crowd-speaking platform that helps people be heard by saying something together. If enough people support it, Thunderclap will blast out a timed Facebook Post or Tweet from all your supporters, creating a wave of attention. We have already gotten 100 people to support the Thunderclap. We would like to reach 250 and possibly 500 supporters by next Tuesday.

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